usa 2003: im schönen utah

Der nächste Morgen bringt wieder herrlichen Sonnenschein. Obwohl es sehr kalt ist, heizt die Sonne so schnell auf, dass mir beim Zusammenpacken der ganzen Ausrüstung nicht kalt ist. mein zeltplatz in henryville Es ist eine Wahnsinnsarbeit, nun zusätzlich zum sonst üblichen Packen auch noch das Zelt und den Schlafsack wieder kompakt zusammenfalten zu müssen. camping-frühstück bei henryville

Da es sehr früh ist, ist der wirklich unglaublich schöne Highway 12 noch sehr verlassen. In herrlichem Sonnenschein fahre ich an diesem Sonntagmorgen einsam durch phantastische Wüstenlandschaft nur unterbrochen durch kleine, friedliche, typisch amerikanische Kleinstädte.

In einem dieser Orte passiere ich ein gemütliches Cafe mit Sonnenterrasse, an dem ich einfach nicht vorbeifahren kann, ohne mich auf einen Cafe niederzulassen – es ist herrlich, hier auf der Terrasse in der Sonne zu sitzen, an einem Cafe zu schlürfen und auf die ruhig daliegende Hauptstrasse des fast verlassen wirkenden Ortes zu schauen. cafe-pause am sonntag-morgen in utah

Plötzlich höre ich das Knattern eines Motorrades und bei näherem Hinschauen erkenne ich, dass hier meine KLR vorüberfährt, d.h. fast meine: es ist das identische Modell aus dem Jahr 2000. Klar, dass ich dem Fahrer zuwinke und als er meine vor dem Cafe geparkte KLR sieht, hält er sofort an. Bei einem gemeinsamen Cafe tauschen wir unsere Reisepläne aus. Phil ist aus England und hat seinen Trip von Toronto in Kanada aus gestartet. Beneidenswert sind seine Pläne: er möchte die nächsten 10 Monate mit der KLR die Panamericana bis nach Feuerland hinunter fahren. Wie gerne würde ich es ihm gleichtun – so eine mehrmonatige Reise ist so etwas besonderes und schon alleine im Kopf ein Riesenunterschied zu einem „paar Wochen“-Kurztrip.
Da Phil ein sehr sympathischer Typ ist und wir in die gleiche Richtung reisen verabreden wir uns in zwei Tagen im „Lazy Lizard“-Hostel im noch einige hundert Meilen entfernten Moab, dem Eingangstor zum Arches und Canyonlands NP. Aufgrund unserer unterschiedlichen Reisegeschwindigkeiten und meiner vielen Bilderstopps macht ein gemeinsames Fahren wenig Sinn.

im devils garden am highway 12 in utah Für den Nachmittag plane ich einen kleinen Offroad sidetrip zum Devils Garden vom Highway 12 aus. Anschließend steht eine Offroad-Tour in den Capital Reef National Park auf dem Programm, bevor ich am Abend Moab erreichen will.

auf der burr trail road in den capitol reef national park Die Schotterpiste zum Devils Garden ist fast wie asphaltiert und sehr einfach zu fahren. Die felsigen Steinformationen hier sind beeindruckend – eine kleine Wanderung ins Gelände ist obligatorisch. Nach einem kurzen Photoshooting wird mir in meiner Ausrüstung verdammt warm. Deshalb beschließe ich, zügig zum Capitol Reef National Park weiterzufahren. die felsen an der burr trail road Vom Highway 12 aus führt die Burr Trail Road nach Osten zunächst asphaltiert ca. 20 km zum Capitol Reef National Park, bevor sie im Park zur Schotterpiste wird.
Der Capitol Reef National Park ist vor allem bekannt aufgrund des sogenannten Waterpocket Fold, dessen parallele Klippen auf einer Länge von ca. 150 km aus der Wüste herausragen und an gigantische Wellen erinnern, die in Richtung Strand rollen. Durch Erosion sind diese gigantische Felsenklippen und Irrgärten von verwinkelten Canyons entstanden. Für die frühen Pioniere stellten die „Riffs“ (engl. Reef) eine Barriere auf Ihrem Weg nach Westen dar, die den Namen aufgrund der Ähnlichkeit mit den Ozeanriffs vergaben.

Die Burr Trail Road ist wirklich sehr schön, sie führt mich zunächst durch einen recht engen Canyon mit hohen Felswänden aus rotem Gestein. Die Felsen strahlen im Licht der Nachmittagssonne fast golden. auf der schotterpiste hinab in den canyon reef national park Im Canyon selbst bieten sich ebenso beeindruckende Anblicke auf das Waterpocket Fold im Capitol Reef National Park – diese Strasse ist unbedingt zu empfehlen. Leider muß ich die Fahrt abbrechen, kurz nachdem sie in die Berge des Capitol Reef führt, da es bis Moab noch ein gutes Stück ist. im canyon reef national park

Zurück auf dem Highway 12 dämmert es schon und ich habe noch an die 200 Meilen zurückzulegen. Für den Weg nach Westen fahre ich zunächst Highway 12 weiter bis zum Highway 24 und dann auf dem Freeway 70, bis ein kleiner Highway nach Süden in den Ort Moab führt.

gas station mit store beim capitol reef national park

Die Fahrt wird sehr kalt. Als ich kurz vor Mitternacht im Lazy Lizard Hostel ankomme, bin ich komplett durchgefroren. Zum Glück bekomme ich für 25 Dollar ein Einzelzimmer, so dass ich mein ganzes Gepäck großzügig im ganzen Zimmer verteilen kann.

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